Sie trennen Müll, kaufen Fairtrade und versuchen stets die richtige Entscheidung zu treffen, denn sie sind „gute und denkende Menschen“.
Ein Baby?
Ein junges Paar steht vor einer Waldwand, unter den beiden liegt Rindenmulch. Wäre es gut, in unsere überbevölkerte Welt mit Naturkatastrophen und immer knapper werdenden Ressourcen ein Kind zu setzen oder wäre es doch besser, so viele Bäume zu pflanzen, um den verursachten CO2-Ausstoß wettzumachen?
Eindringlich ehrlich
Diese und andere Fragen und Entscheidungen die den Lauf eines wohl jeden Lebens früher oder später prägen, sind derzeit auf der Grazer Probebühne in der mitreißenden österreichischen Erstaufführung von „Atmen“ zu sehen.
Einfach so wirft das junge Paar, gespielt von Jan Gerrit Brüggemann und Verena Lercher, eine Auseinandersetzung mit privaten und globalen Konflikten in den Raum, die so eindringlich und unverblümt formuliert sind, dass man sich bei den Gedankengängen der Darsteller ertappt fühlen könnte.
Waldwand als Zeitleiste
Stück für Stück wird die Waldwand, vor denen sich die Krisen und andere Ereignisse des Paares abspielen, mit weißer Farbe von ihnen übermalt und so symbolisch das vergehen der Zeit dargestellt, bis am Ende nur noch eine weiße Wand dasteht.
Ein Stück, das auf alle Fälle zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar dazu führt, die eigenen Prioritäten neu zu ordnen.
„Atmen“ ist noch bis 31. März auf der Grazer Probebühne zu sehen.
Einen Trailer zum Stück gibt’s hier.
Von Melanie